"Community" or "Even the guide doesn`t know everything."
Mallorca is part of the Balearean Islands, belonging to Spain and located in the Meditteranean Sea. Each year around 8 million tourists are visiting this relative small island. Fortunately for the inhabitants they concentrate in some main areas in the south, following the coastline.
We decided to get a car to visit as many parts of this wonderful island as possible and did three one day tours driving with the wind, accompagnied by some guide books, those who tell you there`s an interesting church three miles ahead you have to have a look or some prehistoric graves or a famous fiesta in may ( it was april ) etc. .
Close to the end of our last day we wanted to have a last look at the sea, so we searched for a way to drive to the shore, which is not that easy, cause the Mallorcans love fences that much, they built them everywhere, even straight across small roads and make them private. Which maybe is not that legal, but who cares... Anyway, these fences sometimes make it hard to reach the sea. So we´ve been happy the map showed a tiny road leading to the water and a sign said "Cap des Ses 6 miles".
The road went to the horizon straight as a die, fenced besides by low walls made of rough limestone, olive trees behind. The road seemed to be endless and after some time I reached for the guide, hoping to find some informations. The guide said: "After six miles you reach the Cap des Ses. The pine woods besides the road are fenced and belong to the property of the Barons of Caran since generations. Private property. At the end of the road there is just a small lighttower. Actually Cap des Ses is not worth a visit." Ups! Suddenly we felt disappointed, but after 3 miles on the road we decided to continue.
At the end of the road, there were a few cars parked besides and the lighthouse was visible through the trees. The first thing we noticed were some people, spanish people walking along, but they did not seem to be as busy as spaniards used to be. Then we recognized it: There were towers along the shoreline, hundreds of them, all erected using the rough rocks of the beach, all different in shape, going from a few centimetres up to more than two meters height. And between the towers the people, quiet, shy, impressed. A strange athmosphere, a strange place... Who started it ? Who was the first architect ? Which tower was the first one. Impossible to decide, but this architect made us a present, a growing present. Growing without being dirigized , without leadership and without being disturbed by vandalism. There are so many towers now. Here and there and everwhere people started to look for the first stone...
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"Du hättest vorher den Reiseführer lesen sollen."
Die schmale Strasse verlief schnurgerade zwischen niederen Mäuerchen aus hellen Bruchsteinen, dahinter Olivenbäume, darüber der pastellblaue Osterhimmel Mallorcas.
Cap des Ses 10 Kilometer, sagte das Strassenschild.
Als ein mannshoher Maschendrahtzaun auftauchte und die Olivenbäume von Kiefernwäldern abgelöst wurden griff er nach dem Reiseführer und blätterte bis Seite 187: "Cap des Ses bietet nichts besonderes ausser einem kleinen Leuchtturm. Die Wälder rechts und links der Strasse sind eingezäunt und Privatbesitz und gehören seit Generationen der Familie der Grafen von Rour. Eigentlich lohnt sich der Besuch nicht."
Ein einzelnes Auto kam in Sicht und fuhr langsam vorbei. Er war enttäuscht. "Ich hätte vorher im Reiseführer nachschauen sollen. Zum Umkehren ist es jetzt zu spät. "
Sie fanden einen Parkplatz am Strassenende und stiegen aus. Der Leuchtturm ragte aus den Bäumen und es war alles so wie beschrieben. Die Kiefern , der schmale Streifen Strand, der Zaun, die Verbotsschilder. Einige Einheimische spazierten um den Leuchtturm und schauten auf das Meer.
Eine Brise fuhr in`s Haar und brachte erfrischende Weite mit sich.
Zuerst fielen ihnen die Leute auf, die sich zwischen den Felsen bewegten und die eigenartig still waren... Dann sahen sie es.
Da stand eine Flotte von Türmen am Ufer des Meeres, manche windschief, andere solide emporgeschraubt oder sich still verzweigend und wieder treffend, manche ein paar Dezimeter, andere zwei Meter hoch. Große Steine, winzige Steine, runde und eckige, lose aufeinandergesetzt ohne Mörtel.
Überall standen sie am felsigen Strand, sogar auf der Mauer am Leuchtturm. Bis zum Horizont. Hunderte. Alle aufrecht. Keiner war gefallen.
Es gab Türme die bewegten sich schaukelnd, wenn man sie sachte anstiess und andere, die aussahen, als wenn ihnen kein Sturm etwas anhaben könnte, solide verwurzelt und doch schlank und biegsam im Inneren, festgewurzelt in der Zeit.
Ihr Anblick machte die Menschen leise und behutsam, aber nicht einschüchternd, sondern auf eine erhebende, ermunternde Art und Weise. Hier waren Baumeister am Werk gewesen. Menschen wie du und ich.
Aus der Gruppe vor uns löste sich eine junge Frau und begann nach ihrem ersten Stein zu suchen. Andere folgten ihrem Beispiel. Das Ganze wächst.
Der erste Mensch und der erste Stein. Wer war der Erste ? Er hat seinen Turm gebaut und ist gegangen, aber was für ein gewaltiger Anstoss. Er hat mehr als einen Turm gebaut, er hat ein Geschenk gemacht. Und viele haben die Botschaft verstanden und dieses Geschenk weitergereicht. Ein Wald wird gepflanzt und unser Turm wird ein Baum unter vielen sein, mit einem einzigartigen Gesicht.
Cap des Ses bietet nichts, ausser einem kleinen Leuchturm und einem großen Wunder.